Sonntag, 9. September 2007

Feste feiern

Gibt es eigentlich eine Nation, die man offiziell als Party-Nation bezeichnen könnte? Vielleicht die Brasilianer, weil sie den Samba im Blut haben, oder die Russen, weil sie den Wodka im Blut haben oder aber die anscheinend ständig lächelnden Asiaten? Gut, das Programm hier heißt Erasmus und dabei geht es genau darum solche Vorurteile zu revidieren und heraus zu finden, wie es wirklich ist. Und wo geht das besser als bei einer internationales Erasmus Party?


Ich kann nicht genau sagen, wie viele Nationen wirklich vertreten waren, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass zumindest jeder Kontinent vertreten war - und ich glaube auch mit Stolz behaupten zu können, dass auf der vollen Tanzfläche Menschen von allen Kontinenten irgendwann einmal auf meinen Füßen standen. Wer kann das schon von sich behaupten? Aber bei der allgemein ausgelassenen Stimmung war das geschubse ein sehr friedliches. Und auch bei der Musik gab es eine erstaunlich Völkerverständigung. Nachdem die in Utrecht nur allzusehr geliebte Technomusik wegen mangelder Tanzbegeisterung der Anwesenden vom Programm verband wurde, kam Bewegung in die Masse.

Wobei an dieser Stelle eines festgehalten werden muss: Ich habe noch nie bei solcher Musik so eine gute Stimmung erlebt! Hand aufs Herz: In wie vielen Diskotheken ist bei dem Titel "Mambo No.5" die Tanzfläche nicht sofort komplett leer bzw. hat der DJ den abend nach einem Titel der Backstreet Boys gesund überstanden? (An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich nach diesem Titel wirklich sehnsüchtig auf die Spice Girls gewartet habe.) Aber natürlich kamen auch diverse Klassiker, bei denen man einfach nur mitgrölen, hüpfen und springen muss - ebenso wie heiße Rythmen und coole Beats - kein wunder also, dass es auf der Tanzfläche heiß her ging.
Die Frage nach der größten Party-Nation konnte in dem Gewühl nicht geklärt werden - die Frage nach der Nationalität generell ging in der Tat etwas unter. Da es zu laut war um sein Gegenüber zu verstehen war es ganz einfach so: International Student auf Austausch in Utrecht - wie eben alle hier. (Jegliche weitere politische Interpretation, Diskussion oder ähnliches soll an dieser Stelle allerdings dem gestressten Leser erspart bleiben).

Aber nicht nur Erasmus Studenten - auch Utrecht kann feiern: Stadtfeste zum Besipiel. Da wird das heiß geliebte fiets mal an die Seite gestellt und ein Bummel durch die Altstadt unternommen - schließlich ist man auf zwei Rädern viel zu schnell unterwegs um alles, was so links und rechts am Wegesrand passiert, mitzubekommen. Und irgendwie merkt man eines recht schnell: die Utrechter scheinen eine gewisse Salsa-Affinität zu besitzen. Nicht dass der Tanz nicht wirklich toll wäre, aber die Masse an Tanzschulen und -vorführungen an diesem Nachmittag lassen gewisse Schlüsse zu. Wobei es nicht nur Salsa war, was es zu sehen gab - auch ein Blinddate, diverse andere Tänze und verschiedene Bands konnten bewundert, belauscht und teilweise sogar selsbt ausprobiert werden - je nach dem worum es sich handelte... Und allen, die Bandauftritte und Konzerte zur genüge kennen, sei gesagt: An der Oudegracht ist es irgendwie immer noch ein bischen cooler als sonst:

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