Montag, 24. September 2007

Trip to Amsterdam II

Noch mehr Impressionen aus Amsterdam gefällig? Aber gern....

So ein typisches Amsterdamer Haus - es übrigens Absicht, dass sich alle Häuser nach vorne neigen. So ist die Gefahr kleiner, dass bei der Wareneinlagerung in den oberen Stockwerken mittels Flaschenug in den unteren Stockwerken alle Fenster rausgeschlagen wurden....

Die Stadt am Wasser - fast könnte man sie mit Venedig vergleichen. Aber es gibt einen entscheidenden Unterschied: Hier wird das wasser regelmäßig mittels Schleusen und Pumpen in Bewegung gebracht und ausgetauscht - verhindert diesen strengen Geruch von stehendm Wasser in den Somermonaten. Übrigens sind die Grachten in Amsterdam ein einziger Freidhof - tausende von Fahhrädern finden hier jedes Jahr ihre letzte Ruhe...werden allerdings regelmäßig von der Stadt abgefischt....

Das Rijskmuseum - hier gibt es jede Menge niederländische Kunst. Unter anderem auch "Die Nachtwache" von Rembrandt!

Nach so viel Informationen und Kultur muss so ein Tag in der niederländsichen hauptstadt natürlich noch anständig ausklingen.... ein kleines Picknick im Park mit meinen zwei wundervollen Begleiterinnen, abends den Straßenkünstlern zuschauen und zum Abschluss noch ein bisschen Jazzmusik - bevor die Füße dann endgültig in den Streik treten und den Weg zum Bahnhof erzwingen.

Trip to Amsterdam

Der Erasmus Gedanke - fremde Länder und Kulturen kennen lernen. Gut, ich denke die niederländische Kultur ist nicht so weit von der deutschen entfernt. Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und behaupte einfach mal, dass es die ein oder andere Überschneidung gibt. Trotzdem: Erasmus ist dazu da, das Land zu sehen, und da fängt man am besten mit der Hauptstadt an. Also: koortingkaart bemüht und für 21€ ging es insgesamt zu dritt auf die 25 minütige Fahrt nach Amsterdam. [An dieser Stelle ein dickes Lob an die niederländischen Bahnpreise: wir sind mit 3 Leuten für 21€ nach Amsterdam und zurück gekommen und konnten die Tickets am nächsten Tag noch einmal für dieselbe Tour benutzen - macht 1,75€ pro Strecke und Person - sehr studentenfreundlich!]

Raus aus dem Zug, rein in die Stadt. Und als ordentlich Touristen muss natürlich ein geführter Stadtrundgang erst einmal sein. Für Studenten: Free Guided Tours - Studenten zeigen anderen Studenten für ein kleines Trinkgeld die City - 3 Stunden lang viel sehen und viele Informationen, aber (Erinnerung an den Erasmus Gedanken) wir wollen ja alles wirklich kennen lernen, da braucht man eine Wissensgrundlage. Also:

Amsterdam ist die Hauptstadt der Niederlande, 130km² groß, von denen 30km² Wasseroberfläche sind, und hat 743.411 Einwohner. Und: Amsterdam ist eine wirklich schöne Stadt mit einer großen und spannenden Geschichte.

Links: typische Architektur in Amsterdam.
Rechts: Das ehemalige Zollamt - hier mussten alle Waren die in die Stadt hinein wollten vorbei. Sie wurden gewogen und dann wurde festgelegt, weiviel der Händlder dafür hinblättern musste. Im 16. und 17. Jahrhhundert war Amsterdam eine der reichsten Städte der Welt und der Knotenpunkt des Welthandels - da wurde bestimmt so einiges an Geld umgesetzt. (Im Vordergrund in rot: Unser Tour Guide)


Ja, die Niederlande sind berühmt für ihre liberale Drogenpolitik. Aber an dieser Stelle muss eines gasgt werden: Hasch, Marihuana und Hanf ist auch hier - wie in eigentlich allen Ländern - illegal! Es wird hier nur toleriert. Irgendwann in der Vergangenheit hatten die Niederländer ein so großen Drogenproblem, dass sie sich bei der Bekämpfung auf ein paar Drogen fokussieren mussten, weil sonst die Gefängnisplätze nicht ausgereicht hätten. Man einigte sich darauf Hasch, Hasch sein zu lassen und konzentrierte sich auf die härteren Drogen wie zum Beispiel Heroin. So kommt es, dass man hier buchstäblich an jeder Ecke einen Koffeeshop findet. Aber: auch deren Anzhal wird langsam reduziert werden - laut Gesetzt dürfen nämlich keine neuen mehr eröffenen. Der Staat baut darauf, dass die Bestehenden irgendwann von allein schließen. Da diese aber vom Tourismus ziemlich gut leben, ist es fraglich, ob das in naher Zukunft geschehen wird. Übrigens: Fast genauso zahlreich wie Koffeeshops sind hier Läden in denen "Magic Mushrooms" angepriesen werden....Aber zurück zu ernsteren Themen:













Wie gesagt: Amsterdam war mal eine extrem reiche Stadt - und um das ganze Geld zu lagern, wurden solche Türme (links) gebaut. Ein lustiger Gedanke, der mich irgendwie an Dagobert Duck und seinen Gelspeicher erinnert.

Rechts eines der weniger Häuser der Hausbesetzer Szene. Wie in ganz Holland ist Wohnraum auch in der Hauptstadt wirklich knapp. (Das ganze Land liegt ja unter dem Meeresspiegel, da ist es schwer solche Bettenburgen wir die deutschen Plattenbauten zu bauen, weil die einfach nicht auf dem Untergrund stehen würden - übrigend ein echtes Plus für die Optik.) Deswegen gilt in Amsterdam die Regel: Steht ein haus mehr als ein Jahr leer, darf die Hausbesetzer Szene es sich unter den Nagel reißen und der Eigentümer muss vor Gericht gehen um es wieder zu bekommen - unvorstellbar was solche eine Regel für Chemnitz bedeuten würde.....

Noch so eine komische Regel, den Wohnraum betreffend: Früher mussten die Leute Steuern auf ihren Wohnraum bezahlen - so weit nicht so ungewöhnlich - und diese Steuern wurden nach der Breite der Frontfassade berechnet. So entstanden dann Häuser wie das kleine rote auf dem Bild oben: Diese Haus ist nur 1,86m breit - wenn man in einem Raum steht und die Arme ausbreitet, kann man mit an beiden Seiten die Wände berühren!

Sonntag, 23. September 2007

"Meet your neighbours" -Party

Bei Erasmus geht es auch ums Feiern - immer und ständig. In Utrecht sind die Studenten in den verschiedenen Wohnheimen über die ganze Stadt verteilt... das bedeutet jede Menge potentielle Party-Locations. Klar, dass da der Baden-Powellweg nicht hinten an stehen möchte. Deswegen tauchten zu Beginn der vergangenen Woche die ersten Schilder am Wohnheim selbst auf: "Meet your neighbours"-Party. Donnerstag 21 Uhr, Wohnung 131. Getränke und Snacks bitte selbst mitbringen. So was spricht sich natürlich schnell rum...vor allem wenn solch moderne Kommunikationsmittel wie zum Beispiel E-mail in Massen zur Hilfe genommen werden.

Da ist es dann vielleicht doch gar nicht mehr so verwunderlich, dass der Blick aus dem Fenster um 21.30 im Hinterhof eine recht ansehliche Gruppe von Menschen zeigt. Jetzt aber los - schnell noch die Weinflasche aufmachen, den Rest Rum-Cola austrinken und eine Tür weiter klingeln... denn schließlich gehören wir auch zu den neighbours.... (und wir sind zum Glück nicht diejenigen denen die Wohnung gehört...)























Dienstag, 18. September 2007

Ohne Worte...

Heute mal kein langer Text. Statt dessen (wie versprochen) die Bilder von meinen eigenen 10m² :



Und dann war ich mal wieder in der Stadt unterwegs - nein nicht beim shoppen, sondern auf dem Weg zur Uni. Und da sieht es zum Beispiel so aus:



Montag, 17. September 2007

Wasser...

Quell des Lebens, H²O oder einfach Wasser - egal wie man es betiteln möchte: in den Niederlanden gibt es jede Menge davon! Das Land grenzt sowohl im Norden, als auch im Westen an die Nordsee und kann stolz behaupten das Mündungsgebiet sowohl des Rheins als auch der Maas auf seinem Terrotorium zu haben. Und dann gibt es natürlich auch noch die vielen Fließgewääser, die die unterschiedlichsten Bezeichnungen haben - in diesem Punkt sind die Holländer sehr genau! (An dieser Stelle möchte ich für eventuelle Fehler, die im folgenden auftauchen könnten bereits vorab entschuldigen - ich bin jetzt zwar bereits ein paar Tage hier, möchte mir aber nicht anmaßen bereits alles zu wissen und korrekt verstanden zu haben.)

Hier gibt es neben Flüssen, Bächen und Rinnsalen nämlich auch noch Kanäle und Grachten. Und das ist keinesfalls das gleiche und schon gar nicht zu unterschätzen. Der Ausdruck Kanal dürfte dabei dem schlichten Deutschen noch geläufig sein: ein künstlich angelegtes Gewäser, einem Fluss nicht ganz unähnlich. Das entscheidende in Holland ist die Größe eben jenes fließenden Gewässers. Denn: Nicht alles darf sich Kanal nennen. Alles, was eine bestimmte Größe nicht erreicht muss deswegen als Gracht bezeichnet werden. Man möge mir verzeihen, dass an dieser Stelle genaue Angaben fehlen, wann ein künstliches, fließendes Gewässer eine Gracht ist und wo der Kanal anfängt. Diese Definition ist ebenso schwieirg wie die berühmte Frage nach dem Huhn und dem Ei. Aber eigentlich ist da doch auch gar nicht so wichtig. Für den Besucher dieses Landes ist es eigentlich nur wichtig zu wissen, dass Grachten manchmal ein Stadtbild erheblich aufwerten können....



...und sehr flexible Wohnmöglichkeiten bieten:


Trotz meiner großen Begeisterung für Grachten und alles andere fließende Gewässer, welche niederländische Städte ein bisschen einzigartig machen, müssen an dieser Stelle aber auch meine Bedenken geäußert werden. Immerhin sind die Niederlande ein Land in dem rund 1/4 der Oberfläche unterhalb des Meeresspiegels angesiedelt ist und welches nur durch Deiche geschützt wird. Und da vor allem in den Herbst- und Wintermonaten statistisch gesehen mehr als die Hälfte der Tage, als Tage mit Regenfällen bezeichnet werden müssen mache ich persönlich mir einige Sorgen um die Festigkeit eben jener Deiche. Denn nach meinem bisherigen Gefühl ist diese Angabe der Tage mit Regen noch sehr optimistisch ausgedrückt und könnte durchaus eine kleine Korrektur nach oben vertragen. Andererseits sollte ich mich vielleicht langsam ein bisschen mehr an die Niederlande mit allem was dazu gehört gewöhnen und dan Architekten ein bisschen mehr vertrauen. Schaden kann es aber trotzdem nicht zu wissen, dass die höchste Erhebung, der Vaalserberg mit seinen 322,5 Metern über dem Meeresspiegel sich im Süden des Landes befindet - jetzt muss ich mir nur noch die direkte Route dorthin einprägen....

Sonntag, 9. September 2007

Feste feiern

Gibt es eigentlich eine Nation, die man offiziell als Party-Nation bezeichnen könnte? Vielleicht die Brasilianer, weil sie den Samba im Blut haben, oder die Russen, weil sie den Wodka im Blut haben oder aber die anscheinend ständig lächelnden Asiaten? Gut, das Programm hier heißt Erasmus und dabei geht es genau darum solche Vorurteile zu revidieren und heraus zu finden, wie es wirklich ist. Und wo geht das besser als bei einer internationales Erasmus Party?


Ich kann nicht genau sagen, wie viele Nationen wirklich vertreten waren, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass zumindest jeder Kontinent vertreten war - und ich glaube auch mit Stolz behaupten zu können, dass auf der vollen Tanzfläche Menschen von allen Kontinenten irgendwann einmal auf meinen Füßen standen. Wer kann das schon von sich behaupten? Aber bei der allgemein ausgelassenen Stimmung war das geschubse ein sehr friedliches. Und auch bei der Musik gab es eine erstaunlich Völkerverständigung. Nachdem die in Utrecht nur allzusehr geliebte Technomusik wegen mangelder Tanzbegeisterung der Anwesenden vom Programm verband wurde, kam Bewegung in die Masse.

Wobei an dieser Stelle eines festgehalten werden muss: Ich habe noch nie bei solcher Musik so eine gute Stimmung erlebt! Hand aufs Herz: In wie vielen Diskotheken ist bei dem Titel "Mambo No.5" die Tanzfläche nicht sofort komplett leer bzw. hat der DJ den abend nach einem Titel der Backstreet Boys gesund überstanden? (An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich nach diesem Titel wirklich sehnsüchtig auf die Spice Girls gewartet habe.) Aber natürlich kamen auch diverse Klassiker, bei denen man einfach nur mitgrölen, hüpfen und springen muss - ebenso wie heiße Rythmen und coole Beats - kein wunder also, dass es auf der Tanzfläche heiß her ging.
Die Frage nach der größten Party-Nation konnte in dem Gewühl nicht geklärt werden - die Frage nach der Nationalität generell ging in der Tat etwas unter. Da es zu laut war um sein Gegenüber zu verstehen war es ganz einfach so: International Student auf Austausch in Utrecht - wie eben alle hier. (Jegliche weitere politische Interpretation, Diskussion oder ähnliches soll an dieser Stelle allerdings dem gestressten Leser erspart bleiben).

Aber nicht nur Erasmus Studenten - auch Utrecht kann feiern: Stadtfeste zum Besipiel. Da wird das heiß geliebte fiets mal an die Seite gestellt und ein Bummel durch die Altstadt unternommen - schließlich ist man auf zwei Rädern viel zu schnell unterwegs um alles, was so links und rechts am Wegesrand passiert, mitzubekommen. Und irgendwie merkt man eines recht schnell: die Utrechter scheinen eine gewisse Salsa-Affinität zu besitzen. Nicht dass der Tanz nicht wirklich toll wäre, aber die Masse an Tanzschulen und -vorführungen an diesem Nachmittag lassen gewisse Schlüsse zu. Wobei es nicht nur Salsa war, was es zu sehen gab - auch ein Blinddate, diverse andere Tänze und verschiedene Bands konnten bewundert, belauscht und teilweise sogar selsbt ausprobiert werden - je nach dem worum es sich handelte... Und allen, die Bandauftritte und Konzerte zur genüge kennen, sei gesagt: An der Oudegracht ist es irgendwie immer noch ein bischen cooler als sonst:

Freitag, 7. September 2007

Shower Geschichten

Das halbe Jahr Erasmus wird ein einziges Abenteuer - bestimmt. Man lernt jeden Tag neue Leute aus einem anderen Land kennen, tauscht sich aus und mit dabei die Sprachbarriere von Deutsch über Englisch zu Spanisch, Französisch, Italienisch oder auch Polnisch überwinden. Da ist es doch gut, dass bereits jeder Tag abenteuerlich beginnt - mit dem Schritt unter die Dusche. Man begibt sich ins Badezimmer und unter die Dusche. So weit, so gut.


Der Duschkopf ist fest installiert, aber das ist ja auch nicht weiter schlimm.


Die Duschstange ist wohl schon etwas länger in Gebrauch, aber wofür gibt es denn sonst Sagrotan und Co?


Bleibt das klitzekleine Detail, an das ich mich wohl nie gewöhnen werde. Von zu Hause kenne ich Duschen so, dass man irgendeinen Hahn aufdreht, die Temperatur einstellt, duschen kann und anschließend den Hahn wieder zu macht. Das ist hier etwas anders. Denn hier gibt es nur einen Knopf. Das bedeutet, dieses Ärgernis mit dem ewigen Suchen der Idealen Temperatur entfällt. Es gibt nur eine - entweder man nimmt diese oder man lässt es bleiben. (Glücklicherweise ist die eingestellt Temperatur irgendein komisches lauwarm und nicht eiskalt.) Damit erscheint es auf den ersten Blick einfacher als die Dusche zu Hause. Es gibt nur eine weitere Änderung zur heimischen Nasszelle. Man stellt das wasser nicht einmal an und einmal ab. Das erfrischende Nass strömt nur aus dem Duschkopf wenn man besagten Knopf drückt. Sobald dieser los gelassen wird, ist auch die Erfrischung dahin. Ich werde sehen, ob ich in den kommenden fünf Monaten die perfekte Technik zum einhändigen Haarewaschen finden werde - vielleicht gibt es sogar eine Sportart oder ähnliches in diesem Bereich, bei der ich groß rauskommen werde... Auf jeden Fal steht für mich eines fest: Ich werde das permanent fließende Wasser von zu Hause vermissen!

Mijn woonplaats

An dieser Stelle möchte ich eventuelle Gerüchte, ich würde hier ein einem palastartigen Gebäude residieren, revidieren. Viel mehr bin ich in einem Wohnblock untergebracht, die so eine Mischung aus Blockhütte und Reihenhaus darstellt - und wirklich nicht schlecht ist.


Wir wohnen hier mit vier meisjes - jede hat ihr eigenes kleines Zimmer und wir teilen uns eine Küche, einen Wohn-/Essbereich, eine Toilette und einen Raum mit Nasszelle. Ganz urspünglich eine eher karge und unpersönliche Unterbringung, aber wenn drei meisjes ihre ganze kreative und einrichtungstechnische Kraft ballen, dann kann sich das schnell ändern. Ein kleiner Trip durch die Ikea-, Xenos- und Zeemann-Filialen dieser Stadt und einige Stunden Arbeit schaffen selbst aus Plastikwänden mit weißen Schränken eine freundliche Wohnatmosphäre, die sich schon viel mehr wie ein zu Hause anfühlt. (Anmerkung: Außerdem muss an dieser Stelle noch einmal betont werden, dass unser schmales Budget für dieses, wie wir finden innenarchitektonische Meisterwerk, nicht überschritten wurde - da würde selbst Tine Wittler vor Neid erblassen!)
Aber genug geredet - jeder bilde sich selbst eine Meinung:

-Küche- (die junge Lady, die gerade eine ihrer Köstlichkeiten zubereitet ist eine meiner Mitbewohnerinnen)


-Wohn-/Essbereich-



-Nasszelle-


(Fotos von meinem persönlichen kleinen Reich werden an späterer Stelle nachgereicht - die innenarchitektonischen Energien waren leider igrendwann so weit verbraucht, dass einige Defizite in den eigenen 10m² vorerst warten mussten. )

Mittwoch, 5. September 2007

Universiteit Utrecht

Bisher habe ich immer gedacht, dass der Campus in Chemnitz relativ groß und unübersichtlich ist. Aber da war ich auch noch nicht in Utrecht. Natürlich ist Utrecht nicht die größte und wahrscheinlich auch nicht die unübersichtlichste Hochschule unseres blauen Planten, aber ich muss zugeben, dass es sehr beeindruckend ist an einer Universität zu studieren, deren Campus ein eigenes Stadtviertel mit Straßennamen und allem drum und dran ist. Und ich muss sagen, dass allein schon der Name "Weg tot de Wetenschap" für die Straße von der Stadt zum Campus sehr gut gewählt ist. Und der Campus, das ist im wesentlichen de Uithof:
Das Zentrum wird gebildet durch die Heidelberglaan, über den Universiteitsweg geht es zum Sportzentrum und das größte Wohnheim liegt an der Cambridgelaan - und viel weiter bin ich mit meiner Orientierung noch nicht.

(Ist bei dem Regen auch nicht immer so angenehm lange Orientierungstouren zu machen...)


Aber wenn man nicht so sehr an naturwissenschaftlichen Studiengängen interessiert ist, braucht man eh kein weiteres Wissen über den Uithof, denn dann hat man in der Innenstadt Vorlesungen, Bibliotheken und alles, was sonst noch zum Studentenleben dazu gehört.Ganz praktisch, wenn das eigene Wohnheim viel näher zum Zentrum als zum Campus gelegen ist. Und meiner Meinung nach auch rein architektonisch ein Vorteil - denn mal ganz ehrlich: es gibt nicht vieles, was an solch eine Uni heran kommt:

De fiets...


In Utrecht gibt es eigentlich nur ein Fortbewegungsmittel: de fiets! (und für alle die noch nicht so fest im niederländischen Sattel sitzen: das Fahrrad!) Klar, dass man da nicht hinterher hinken will - vor allem, wenn man für 15 strippenkaarten sechs € bezahlen muss, man aber für die Fahrt mit dem Bus zur Uni alleine schon drei davon braucht. Der schnelle Rechner weiß, dass man also für sechs € mal gerade 2,5 mal zur Uni und zurück kommt. Deswegen lautet die Devise: rauf auf den Sattel und kräftig in die Pedale getreten! Dann fühlt man sich auch schon viel mehr als "Eingeborener" und fällt höchstens noch durch sein sehr rücksichtsvolles Fahrverhalten auf, aber auch das wird sich wohl im laufe der Zeit legen.

Neben den etws anderen Verkehrsregeln (es ist zum Beispiel fast überall erlaubt mit dem Rad verkehrt herum in eine Einbahnstraße zu fahren...) muss man sich dann nur noch an die etwas höheren Sicherheitsanforderungen gewöhnen - und damit meine ich nicht, dass man mit Helm fahren muss, sondern dass das Fahrradschloss mindestens so dick wie ein Unterarm und aus Stahl. Die ideale Variante zur Sicherung gegen Diebstahl besteht darin zwei Schlösser zu benutzen, die zusammen wertvoller sind als das Rad selbst. Aber wie heißt es noch so schön: safety first! Hätte man das etwas eher gewusst, hätte man sich folgende Geschichte vielleicht ersparen können:

Als gerade erst Angereister ist man eben leider mit den notwendigen Sicherheitsvorkehrungen noch nicht ganz so vertraut und stellt die drei vorhandenen Räder nach bestem Wissen und Gewissen im Fahrradständer vor dem Haus ab - nur um dann am nächsten morgen festzustellen, dass nur noch eines von dreien vorhanden ist. Schade war's. Aufregen ist da sinnlos - man kann nur noch das von zu Hause mitgebrachte und sauber durchgeschnittene Schloss bewundern und zur nächsten Polizeistation tigern - gut, dass wir so gut zu Fuß sind. Und die niederländische Polizei ist auch wirklich sehr freundlich und hilfsbereit. Die Räder können zwar wohl unter "es war einmal...." ablegen, aber wenigstens konnte mit Händen, Füßen und ein bisschen Englisch eine Anzeige erstattet werden, um sie der Versicherung zu Hause vorlegen zu können.

Das Unglaublich geschah wenig später: Mitten in Utrecht, ganz in der Nähe vom Domplein und zwischen den geschätzten 100 Trillionen Fahrrädern dieser Stadt stand es - eines unserer vorher so sorgfältig entwendeten Fahrräder! Ganz friedlich und vorschriftsmäßig angeschlossen. Natürlich war da die Wiedersehensfreude groß! Aber es drängte sich sofort das nächste Problem auf: Sollen wir jetzt ebenfalls schweres Gerät anwenden, um das Rad loszuschneiden? Am helllichten Tag und mitten in der Fußgängerzone wohl keine so gute Idee. Was dann? Klar - die Polizei holen. Aber das ist ohne das Fahrrad aus den Augen zu lassen und ohne Telefonnummer auch nicht so einfach. Aber warum nicht Hilfe bei ein paar freundlichen Niederländern suchen? Also rein in die Lokalität nebenan und um Hilfe bitten - auch wenn der nette Herr neben der Lokalität immer nervöser zu werden schien und zum Schluss sogar verzweifelt versuchte uns den Schlüssel zu unserem Fahrrad, den er wohl zuällig dabei hatte, unterzuschieben und uns zum gehen zu bewegen. Doch so leicht lässt sich ein deutscher Tourist nicht abspeisen. Zu aller Erleichterung war es uns möglich zwei beamte des örtlichen Ordnungsamtes auf ihren Rollern anzuhalten und die Situation zu erklären. Die daraufhin dazu gerufene Polizei prüfte unsere Anzeige, die wir vorher ja glücklicherweise gemacht hatten und die unsere Besitzansprüche bestätigte, vernahm den netten alten Herren mit dem Schlüssel (O-Ton: Da sei ein junger Mann vorbei gekommen, den er zwar nicht kennen würde, aber der hätte ihm das rad samt Schlüssel gegeben.), überreichte uns anschließend letzteren und wir konnten uns wieder ins Utrechter Getümmel stürzen - auf der Suche nach dem größten Fahrradschloss in ganz Utrecht! Schließlich lassen wir uns nicht nachsagen, dass wir nicht aus unseren Fehlern lernen....

Dienstag, 4. September 2007

Getting started....













So, dies hier soll also mein kleines Blog für meinen 5-monatigen Aufenthalt in Utrecht werden. Mal sehen, ob ich Zeit haben werde regelmäßig kleine Geschichten zu posten - und ob es überhaupt etwas gibt was man so oft erzählen kann. Falls nicht hat man ja auch immer noch die Möglichkeit ein paar Bilder hoch zu stellen.

Wie zum Beispiel erste Impressionen aus Utrecht...