Freitag, 26. Oktober 2007

Wie das halt so ist....

Ja, ich habe auch schon gemerkt, dass die Posts in der letzten Zeit immer spärlicher werden. Und ich habe eine Ausrede: EXAMS! Die kommende Woche ist die letzte des ersten Blocks. Das bedeutet: die ersten Kurse werden abgeschlossen, und zwar entweder mit einer netten Prüfung oder mit einem kleinen Abschlussaufsatz. Und genau deswegen felhen mir zum einen grad die tollen Ausflüge um darüber zu berichten, geschweige denn die Zeit um lange Berichte zu schreiben. ich dachte mir also: ich erkläre das hier kurz und stelle noch ein paar alte Fotos von Utrecht hoch.... auf dei faule Art eben!

(Die Oudegracht)

(Der Dom)

(Due Statue vorm Dom - hab leider vergessen, was sie darstellt)

Montag, 15. Oktober 2007

De witte fiets

Auch wenn es in der niederländsichen Geschichte meines Wissens keine kommunistische Regierung gab, sind die Holländer so einigen grundlegenden Ideen des Kommunismus nicht ganz abgeneigt. Zumindest wenn es um weiße Fahrräder in dem Naturpark rund um das Kröller-Müller Museum geht.


Denn dort funktioniert das so: Der ganze Park ist mit Fahrradwegen durchzogen und an einigen markanten Stellen gibt es Fahrradständer - und dort gibt es normalerweise besagte weiße Fahrräder. Man nimmt sich an irgendeinem Ort irgendeines dieser Fahrräder, radelt ein bisschen fröhlich durch die Gegend und stellt es dann irgendwo für den nächsten Radel-wütigen wieder ab. So weit so gut. Das Prinzip besagt aber auch: Hast du dein Fahrrad irgendwo abgestellt, ist es dein Pech, wenn es anschließend nicht mehr da ist.


Life is cruel und an einem Sonntag mit traumhaftem Wetter ist es gar nicht so einfach so ein Rad zu erobern. Vor allem, wenn man fünf Fahrräder für fünf Leute braucht. Aber wir konnten uns ganz gut selbst behaupten... Also rauf auf den Sattel und los gehts. Nur wohin?


Ach einfach mal drauf los radeln. Wir sind in den Niederlanden, da kann man sich nicht verfahren. Der Park hat wirklich ein paar schöne Ecken. Ich habe keine Ahnung, ob wir die schönsten gesehen haben, aber sie fallen definitiv in meine Top 10.



Sonntag, 14. Oktober 2007

Ein Nachmittag im Kröller-Müller Museum

Endlich ist die Mid-Term/Mid-Block Woche geschafft. Der Test ist geschrieben, der Essay eingereicht und das Referat gehalten. Endlich ist mal wieder Zeit ein bisschen was von den Niederlanden zu entdecken. Das heutige Ziel: Das Kröller-Müller Museum bei Otterlo und Arnhem. Hier gibt es jede Menge Kunst zu bestaunen. In einem Innenteil hängen jede Menge Gemälde: unter anderem von Van Gogh, Cezanne, Renoir, Cranach, Picasso und, und, und. Ich könnte diese Liste endlos weiterführen - aber dafür fehlt mir grad die Motivation und ich glaube, wenn man die Bilder nicht selbst sieht, dann verliert das ganze etwas an Zauber. Und mit Fotos kann ich an dieser Stelle natürlich nicht dienen - es ist ja nicht so, dass man die großen Meisterwerke einfach so abfotografieren dürfte.

(Im Museum - ein Bild ist dort dann doch entstanden...)

Dafür sind im Außengelände des Museum ein paar sehr schöne Bilder entstanden. In einem weitläufigen Park werden jede Menge Skulpturen ausgestellt - meiner Meinung nach, mal wirklich faszinierend, mal einfach nur skurril und mal einfach nur ??? . Aber für manche Sache habe ich vielleicht einfach nicht das richtige Verständnis. Auf jeden Fall durften draußen Bilder gemacht werden, so dass ich jetzt nicht weiter drum herum rede. Denn eigentlich war das ganze ja auch nur ein langer Spaziergang - aber eben ein besonders schöner.

(Jean Dubuffet: Jardin d'Email)

(Marta Pan: Sculpture flottante 'Otterlo')














(Kenneth Snelson: Needle Tower - in 2 Perspektiven)


(einfach nur Herbst...)

Mittwoch, 3. Oktober 2007

spontaan zijn

Wer kann von sich behaupten ein wirklich spontaner Mensch zu sein? Entscheidungen immer aus dem Bauch heraus treffen und dann abwarten was passiert. Nun, ich denke, ich gehöre nicht zu diesen Menschen - meistens zumindest. Aber ein bisschen Spontanität kann ja nie schaden. Warum nicht am Sonntag abend beschließen am Montag nach Chemnitz zu fahren? Einen guten Grund gibt es allemal. Denn die Geburtstagsfeiern von manchen Menschen darf man einfach nicht verpassen. Und dann ist da auch noch die Mitfahrgelegenheit, die einen förmlich anspringt und sagt: "Komm mit nach Chemnitz." Gedacht getan.

Pünktlich Montag Mittag um 12 Uhr MEZ gehts los - 4 junge Menschen, ein Auto und gute 700 Kilometer. Zeitplan? Mh, wenn wir gut durchkommen könnten wir so zwischen 20 und 21 Uhr ankommen. Wenn wir nicht an der Grenze von der Polizei raus gewunken werden. Was soll ich sagen? Wir wurden nicht rausgewunken und sind auch sonst sehr gut durchgekommen - um 19.45 Uhr waren wir am Campus in Chemnitz. Perfekt! Also schnell die Ankunft durchgefunkt um von dort zum eigentlichen Ziel gebracht zu werden - auf den Bus warten wäre Zeitverschwendung. Zum Glück hat man ja so liebe Freunde, die einen bei solchen Spontanaktionen unterstützen und den richtigen Auftritt mit inszenieren.

Ich glaube die Überraschung ist geglückt. Und allein um den Gesichtsausdruck der Überraschten zu sehen, haben sich die 8 Stunden Autofahrt schon gelohnt. Dann gibt es auch noch jede Menge leckeres Essen und (fast) alle, die man so gern wieder sehen wollte, sind da. Ich erspare demjenigen, der das hier liest, jetzt einmal die lästigen und schwärmerischen Details und biete eine knappe aber treffende Zusammenfassung: It was perfect and I wish it would have lasted forever! Und ich würde es jederzeit wieder tun! Auch wenn natürlich auch der schönste abend einmal zu Ende gehen muss... Die Rückfahrt am nächsten Tag dauert insgesamt etwas länger. Das liegt aber nur an der Zugfahrt, die nach gut 7 Stunden im Auto von Benno, noch das Ende des Ausflugs bilden musste, denn: Benno fuhr leider nur bis Roermond - schließlich gibt es dort ein großes Outlet Shopping Center.

Was bleibt? Ein gut eingesessener Hintern von insgesamt 17 Stunden Hin- und Rückfahrt, die Erfahrung, dass 700 Kilometer doch gar nicht so viel ist (und dass die Homepage www.mitfahrgelegenheit.de durchaus zu empfehlen ist), und vor allem jede Menge tolle/lustige/schöne Fotos und Erinnerungen (um auch mal ein bisschen kitschig zu werden):










Montag, 24. September 2007

Trip to Amsterdam II

Noch mehr Impressionen aus Amsterdam gefällig? Aber gern....

So ein typisches Amsterdamer Haus - es übrigens Absicht, dass sich alle Häuser nach vorne neigen. So ist die Gefahr kleiner, dass bei der Wareneinlagerung in den oberen Stockwerken mittels Flaschenug in den unteren Stockwerken alle Fenster rausgeschlagen wurden....

Die Stadt am Wasser - fast könnte man sie mit Venedig vergleichen. Aber es gibt einen entscheidenden Unterschied: Hier wird das wasser regelmäßig mittels Schleusen und Pumpen in Bewegung gebracht und ausgetauscht - verhindert diesen strengen Geruch von stehendm Wasser in den Somermonaten. Übrigens sind die Grachten in Amsterdam ein einziger Freidhof - tausende von Fahhrädern finden hier jedes Jahr ihre letzte Ruhe...werden allerdings regelmäßig von der Stadt abgefischt....

Das Rijskmuseum - hier gibt es jede Menge niederländische Kunst. Unter anderem auch "Die Nachtwache" von Rembrandt!

Nach so viel Informationen und Kultur muss so ein Tag in der niederländsichen hauptstadt natürlich noch anständig ausklingen.... ein kleines Picknick im Park mit meinen zwei wundervollen Begleiterinnen, abends den Straßenkünstlern zuschauen und zum Abschluss noch ein bisschen Jazzmusik - bevor die Füße dann endgültig in den Streik treten und den Weg zum Bahnhof erzwingen.

Trip to Amsterdam

Der Erasmus Gedanke - fremde Länder und Kulturen kennen lernen. Gut, ich denke die niederländische Kultur ist nicht so weit von der deutschen entfernt. Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und behaupte einfach mal, dass es die ein oder andere Überschneidung gibt. Trotzdem: Erasmus ist dazu da, das Land zu sehen, und da fängt man am besten mit der Hauptstadt an. Also: koortingkaart bemüht und für 21€ ging es insgesamt zu dritt auf die 25 minütige Fahrt nach Amsterdam. [An dieser Stelle ein dickes Lob an die niederländischen Bahnpreise: wir sind mit 3 Leuten für 21€ nach Amsterdam und zurück gekommen und konnten die Tickets am nächsten Tag noch einmal für dieselbe Tour benutzen - macht 1,75€ pro Strecke und Person - sehr studentenfreundlich!]

Raus aus dem Zug, rein in die Stadt. Und als ordentlich Touristen muss natürlich ein geführter Stadtrundgang erst einmal sein. Für Studenten: Free Guided Tours - Studenten zeigen anderen Studenten für ein kleines Trinkgeld die City - 3 Stunden lang viel sehen und viele Informationen, aber (Erinnerung an den Erasmus Gedanken) wir wollen ja alles wirklich kennen lernen, da braucht man eine Wissensgrundlage. Also:

Amsterdam ist die Hauptstadt der Niederlande, 130km² groß, von denen 30km² Wasseroberfläche sind, und hat 743.411 Einwohner. Und: Amsterdam ist eine wirklich schöne Stadt mit einer großen und spannenden Geschichte.

Links: typische Architektur in Amsterdam.
Rechts: Das ehemalige Zollamt - hier mussten alle Waren die in die Stadt hinein wollten vorbei. Sie wurden gewogen und dann wurde festgelegt, weiviel der Händlder dafür hinblättern musste. Im 16. und 17. Jahrhhundert war Amsterdam eine der reichsten Städte der Welt und der Knotenpunkt des Welthandels - da wurde bestimmt so einiges an Geld umgesetzt. (Im Vordergrund in rot: Unser Tour Guide)


Ja, die Niederlande sind berühmt für ihre liberale Drogenpolitik. Aber an dieser Stelle muss eines gasgt werden: Hasch, Marihuana und Hanf ist auch hier - wie in eigentlich allen Ländern - illegal! Es wird hier nur toleriert. Irgendwann in der Vergangenheit hatten die Niederländer ein so großen Drogenproblem, dass sie sich bei der Bekämpfung auf ein paar Drogen fokussieren mussten, weil sonst die Gefängnisplätze nicht ausgereicht hätten. Man einigte sich darauf Hasch, Hasch sein zu lassen und konzentrierte sich auf die härteren Drogen wie zum Beispiel Heroin. So kommt es, dass man hier buchstäblich an jeder Ecke einen Koffeeshop findet. Aber: auch deren Anzhal wird langsam reduziert werden - laut Gesetzt dürfen nämlich keine neuen mehr eröffenen. Der Staat baut darauf, dass die Bestehenden irgendwann von allein schließen. Da diese aber vom Tourismus ziemlich gut leben, ist es fraglich, ob das in naher Zukunft geschehen wird. Übrigens: Fast genauso zahlreich wie Koffeeshops sind hier Läden in denen "Magic Mushrooms" angepriesen werden....Aber zurück zu ernsteren Themen:













Wie gesagt: Amsterdam war mal eine extrem reiche Stadt - und um das ganze Geld zu lagern, wurden solche Türme (links) gebaut. Ein lustiger Gedanke, der mich irgendwie an Dagobert Duck und seinen Gelspeicher erinnert.

Rechts eines der weniger Häuser der Hausbesetzer Szene. Wie in ganz Holland ist Wohnraum auch in der Hauptstadt wirklich knapp. (Das ganze Land liegt ja unter dem Meeresspiegel, da ist es schwer solche Bettenburgen wir die deutschen Plattenbauten zu bauen, weil die einfach nicht auf dem Untergrund stehen würden - übrigend ein echtes Plus für die Optik.) Deswegen gilt in Amsterdam die Regel: Steht ein haus mehr als ein Jahr leer, darf die Hausbesetzer Szene es sich unter den Nagel reißen und der Eigentümer muss vor Gericht gehen um es wieder zu bekommen - unvorstellbar was solche eine Regel für Chemnitz bedeuten würde.....

Noch so eine komische Regel, den Wohnraum betreffend: Früher mussten die Leute Steuern auf ihren Wohnraum bezahlen - so weit nicht so ungewöhnlich - und diese Steuern wurden nach der Breite der Frontfassade berechnet. So entstanden dann Häuser wie das kleine rote auf dem Bild oben: Diese Haus ist nur 1,86m breit - wenn man in einem Raum steht und die Arme ausbreitet, kann man mit an beiden Seiten die Wände berühren!

Sonntag, 23. September 2007

"Meet your neighbours" -Party

Bei Erasmus geht es auch ums Feiern - immer und ständig. In Utrecht sind die Studenten in den verschiedenen Wohnheimen über die ganze Stadt verteilt... das bedeutet jede Menge potentielle Party-Locations. Klar, dass da der Baden-Powellweg nicht hinten an stehen möchte. Deswegen tauchten zu Beginn der vergangenen Woche die ersten Schilder am Wohnheim selbst auf: "Meet your neighbours"-Party. Donnerstag 21 Uhr, Wohnung 131. Getränke und Snacks bitte selbst mitbringen. So was spricht sich natürlich schnell rum...vor allem wenn solch moderne Kommunikationsmittel wie zum Beispiel E-mail in Massen zur Hilfe genommen werden.

Da ist es dann vielleicht doch gar nicht mehr so verwunderlich, dass der Blick aus dem Fenster um 21.30 im Hinterhof eine recht ansehliche Gruppe von Menschen zeigt. Jetzt aber los - schnell noch die Weinflasche aufmachen, den Rest Rum-Cola austrinken und eine Tür weiter klingeln... denn schließlich gehören wir auch zu den neighbours.... (und wir sind zum Glück nicht diejenigen denen die Wohnung gehört...)